Hausnamen

Hausnamen,

 

seit etwa 1200 zuerst in west- und süddeutschen Städten vorkommende Namen, die, durch figürlichen Hauszeichen, oft durch Hausschilder bildhaft dargestellt, bis zur Einführung der Hausnummern im 18. Jahrhundert weithin als Kennzeichen der Häuser dienten. Anfangs wurden sie von natürlichen Merkmalen, Lokalbenennungen und baulichen Eigenheiten (»Zur Steinbrücke«, »Zum roten Turm«) abgeleitet, später bestimmten Wappen, farbige Hausbemalungen mit Fabelszenen oder biblischen Themen (»Zum blauen Rad«, »Zum Hasenstreit«, »Zur Himmelspforte«), v. a. jedoch Handel und Gewerbe (»Zum Rollwagen«, »Zur Mühle«), ferner u. a. Hausgerät, Tiere, Pflanzen und Himmelskörper (»Zum Halstuch«, »Zur Fliege«, »Zum Stern«) die Hausnamen. Unter dem Einfluss des Wappenwesens mit seiner Tendenz zur Verbildlichung entfaltet, wirkten die Hausnamen ihrerseits auf die Ausformung der Familien- und auch der mittelalterlichen Straßennamen ein.